Tanken leicht gemacht

Der Roadtrippende wird früher oder später damit konfrontiert werden: dem Auftanken des eigenen Wagens. Aufgrund der langen Distanzen und der nicht allzu sparsamen Fahrzeuge kommt dies relativ häufig vor. Grund genug, allfällige Unsicherheiten bezüglich dem Tankritual aus dem Weg zu räumen. 

Für den geübten Autofahrer ist Tanken das Einfachste der Welt (na ja, fast). In einem fremden Land mag es aber dennoch Unterschiede geben, die eine nähere Betrachtung wert sind.

Wann kommt wohl die nächste Tankstelle?

Vor allem im kaum besiedelten Südwesten gilt eine Regel: Wenn immer möglich, auftanken. Insbesondere vor einer längeren Fahrt sollte der Tank gefüllt werden. Auch vor Abstechern in entlegene Nationalparks sollte aufgefüllt werden, sonst kann es böse Überraschungen geben. 

Wenn immer möglich: auftanken

Auch in häufig besuchten Nationalparks kann es “No Services” heissen, oder die Interstate durch die Wüste hat weniger Facilities als man gedacht hat. Das Kaff an der Kreuzung zweier Landstrassen besteht vielleicht aus nur zwei Häusern – und den Ruinen einer Tankstelle. You get the Idea. 

Manchmal findet man nur noch Ruinen, so wie hier in Mojave, CA

Ich habe mir angewöhnt, morgens jeweils vollgetankt loszufahren. Meist reicht eine Tankfüllung für den ganzen Tag, so dass man sich nicht mehr drum kümmern muss. Vor längeren Strecken oder Abstechern in Nationalparks tanke ich jeweils auch wieder auf – erstens, um in keine Probleme zu kommen, und zweitens, weil es meist billiger ist als in unmittelbarer Nähe von Touristenattraktionen. 

Die Krux mit dem Zipcode

Wie wird nun getankt? In Amerika kennt man das System, dass vor dem Tankvorgang bezahlt wird. Das kann umgangen werden, indem direkt an der Zapfsäule mit Kredit- oder Debitkarte bezahlt wird. Hat den Vorteil, man muss vorher nicht abschätzen, wie viel etwa in den Tank passt. 

Also: Kreditkarte rein, man wird gefragt, ob es sich um eine Kredit- oder Debitkarte handelt. Also Kredit ausgewählt, aber dann: 5-stelligen Zipcode eingeben. Für Schweizer (unsere PLZ hat nur 4 Stellen) nicht ganz einfach. Manchmal hilft es, eine 0 vor oder hinter die eigene Postleitzahl zu setzen, oder irgendeine einzugeben (wer mag sich noch an Beverly Hills – 90210 erinnern?). 

Leider führt dies meist zum Abbruch; immer weniger Tankstellen akzeptieren Schweizer Kreditkarten – ich habe jedenfalls nie herausfinden können, wann es dennoch funktioniert, und wann nicht. Also ab in den Shop. 

Zahlen, dann tanken

Ob mit Karte oder Cash, es muss zuerst im Shop bezahlt werden. Das Sprüchlein “Gas for 30 Dollars on Pump 5” geht einem mit der Zeit locker von den Lippen. Und nach ein paar Tagen weiss man auch, wie viel etwa in die Karre reingeht. 

Ich hab es immer so gemacht, dass ich eher etwas zu tief geschätzt habe: In dem Fall wird der Wagen vielleicht nicht ganz voll, aber nachdem die x Dollars getankt wurden, stellt die Tankstelle ab, und man kann einfach weiterfahren. 

Tankstelle, wie es Abertausende gibt (man beachte den hohen Spritpreis) – Bridgeport, CA

Falls man sich verschätzt hat und weniger reingeht als man dafür bezahlt hat, auch nicht schlimm: zurück in den Shop, und die nette Dame/der nette Herr geben die Differenz raus. Bei Cash und aufmerksamem Personal kommt es sogar recht häufig vor, dass das Retourgeld bereits abgezählt bereit liegt. Bei Kartenzahlung kann meist nicht in Cash zurückgegeben werden, dann wird es der Karte wieder gutgeschrieben. 

Etwas umständliches Prozedere, aber man gewöhnt sich daran. Von dem her wie alles in den USA: vielleicht etwas anders als gewohnt, aber ganz einfach. 

Übrigens: Ich war noch nie mit einem E-Fahrzeug unterwegs, habe also keine Erfahrung mit dem Laden eines E-Fahrzeugs. In Kalifornien und an der Ostküste sicher unproblematisch, aber ich weiss nicht, ob ich mich mit einem Tesla in die Prärie des Südwestens wagen würde. Wahrscheinlich vollkommen unproblematisch.